Inder verhalten sich anders als Europäer

Ungewöhnliche Verhaltensweisen der Inder

Sehr viele Inder essen - auch in Restaurants - nur mit den Händen. Dabei wird der Reis und das Gemüse bzw. die Soße mit den Fingern zu mundgerechten Häppchen zusammen gedrückt und in den Mund befördert. Es gibt aber auch die folgende Variante: den Reis mit den Fingern essen und für den Nachtisch einen Löffel verwenden.

Auffällig ist auch, dass sich die Männer in Indien oft gegenseitig anfassen, so wie es bei uns kleine Kinder noch tun. Sie tauschen Zärtlichkeiten aus, ohne das man den Eindruck hat, dass sie schwul wären.

Sehr gewöhnungsbedürftig ist der geringe Abstand (persönliche Distanz, Intimzone), den die Inder auch zu unbekannten Menschen halten, wenn sie mit ihnen reden. Man hat den Eindruck, sie rücken einem auf die Pelle, wie jemandem den man sehr gut kennt und etwas Vertrauliches ins Ohr flüstern will.

Den Anspruch für sich allein zu sein, einfach die herrliche Umgebung genießen, das funktioniert in Indien nicht, zumindest nicht als Europäer. Spätestens nach wenigen Minuten wird man angesprochen, und das überall und immer: “How are you?, Where are you from?” Gern wird einem die Hand gereicht. Dann geht die Fragestunde weiter: Wo man wohne, wie lange man bleibe. Bei so viel Fragen werde ich sofort misstrauisch, mein Argwohn wächst. Nach einiger Zeit wurde uns klar, dies scheint keine besondere Art der Anmache zu sein, es ist viel mehr eine Wesenszug der Inder, man wird halt überall angesprochen.

Demnach ist Indien bestimmt kein Reiseland für Menschen, die ihre “Ruhe haben möchten”, die für sich allein bleiben wollen, die einfach ungestört die Umgebung und die Natur genießen möchten.

Das Ansprechen auf Englisch hat uns immer hoffen lassen, dass der Fragende ein wenig die englische Sprache beherrsche – leider oft Fehlanzeige. Der Versuch unsererseits einige Fragen über Land und Leute zu stellen, endet häufig mit der Einsicht, dass die Inder oftmals noch schlechter Englisch sprechen als wir selbst.

Hervorzuheben bleibt, dass fast alle Kinder mindestens eine Frage auf Englisch beherrschen: “How are you?” Und da sich immer sehr viele Menschen draußen aufhalten, hörten wir diese Frage bestimmt alle paar Minuten auf unserer Fahrt mit den Rädern durch die Orte.

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